Erinnerung. Gerechtigkeit. Aufklärung. Konsequenzen. – Zweiter Jahrestag des Anschlags in Hanau

Am 19.02.2020 wurden Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov ermordet.

Wir, Stärkenberatung der NaturFreunde Brandenburg, schließen uns solidarisch den Worten unserer Kollegen*innen aus Hessen an.

Am 19. Februar jährt sich das Attentat von Hanau zum zweiten Mal, aus diesem Anlass möchten wir euch ermutigen, euch auch an dem Erinnerungsaufruf der Stärkenberatung zu beteiligen.

Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft wurden Ende letzten Jahres ohne weitere Erkenntnisse eingestellt, der Untersuchungsausschuss in Hessen ist noch nicht abgeschlossen. Die bisherigen Erfahrungen mit Untersuchungsausschüssen zu rassistisch motivierten Anschlägen und Morden in Deutschland und in Hessen ganz besonders, z.B. im Rahmen der Ermittlungen um die Mord-Serie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), geben wenig Anlass zur Hoffnung auf umfassende Aufklärung.

So werden höchstwahrscheinlich wesentliche Akten des hessischen Verfassungsschutzes, in denen es unter anderem um Erkenntnisse bezüglich des Waffenbesitzes von Rechtsextremist*innen in Hessen geht, zunächst für 120, inzwischen für 30 Jahre unter Verschluss bleiben.

Die von den Überlebenden, Angehörigen und Freund*innen gegründete „Initiative 19. Februar“ wünscht sich für diesen Tag dezentral in vielen Städten Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen um den Druck auf Politiker*innen, Institutionen und Ermittlungsbehörden aufrecht zu erhalten.
Unser Bundesverband der NaturFreunde hat hier auf der Webseite einen Aufruf dazu veröffentlicht: https://www.naturfreunde.de/zwei-jahre-nach-dem-anschlag-hanau Eine Auflistung von Veranstaltungen in eurer Nähe findet ihr hier: https://19feb-hanau.org/hanauistueberall2022/

Wenn es in eurer Nähe keine Veranstaltung gibt und ihr trotzdem Stellung beziehen wollt, beteiligt euch an der Idee für temporäre Gedenkorte.
Alles was ihr dazu braucht sind: eine Kerze, ein ausgedrucktes Plakat/Foto der Initiative 19. Februar oder einen bemalten Stein mit einem oder mehreren Namen der Ermordeten, außerdem Schnur oder Klebeband. Vielleicht auch noch ein paar Blumen. Diese könnt ihr auf einem Marktplatz oder einfach im öffentlichen Raum bei euch in der Nähe platzieren und somit Vorbeigehende auf diesen Tag aufmerksam machen und ihnen die Gelegenheit geben, der Ermordeten zu gedenken.

Wenn ihr ein Foto von eurer Aktion macht, sammeln wir diese und leiten sie gebündelt an die Angehörigen weiter, um unsere Anteilnahme und unsere Solidarität zu zeigen.