Online-Vortrag: Die völkischen und undemokratischen Wurzeln im Naturschutz

Die Vorträge beleuchten die völkischen und antidemokratischen Wurzeln des Umwelt- und Naturschutzes und ordnen sie in die aktuellen Debatten der Umwelt- und Klimaschutzdiskurse ein. Sie gehen auf Kontinuitäten und Brüche in der Entwicklung des organisierten Umweltschutzes ein und zeigen am Beispiel der Klimadebatte der „neuen Rechten“ die Verankerung völkischen Denkens bis in die Neuzeit auf.

Völkische Bewegungen und die sogenannte Heimatschutzbewegung verklärten im 19. Jahrhundert die deutsche Natur und etablierten einen völkisch begründeten Heimat- und Naturbegriff. Mit der zunehmenden Industrialisierung bildete sich gerade auch im Bildungsbürgertum ein antimodernistisches Weltbild aus, dass die Vergangenheit mystifizierte und mit einer oftmals polemischen Kritik an der "Moderne" eine Verklärung der Natur und des Bodens begründete. Bis in die 1970er Jahre war der Natur- und Umweltschutz nicht per se fortschrittlich. Viele der Protagonist*innen kamen aus einer rechtskonservativen und völkischen Heimatschutztradition, die mit einem naturalistischen und biologistischen Weltbild auch auf das menschliche Zusammenleben blickten.

Gegen diese Tendenz haben seit ihrer Gründung die NaturFreunde mit einem sozialen und gesellschaftlich begründeten Naturbegriff argumentiert. Die NaturFreunde knüpften dabei auch an das Naturverständis von Friedrich Engels an, dem es um eine politische und soziale Bewegung ging, „in der sich Menschen in allen Lebensbereichen dafür einsetzen, dass wir uns dem Problem unseres zerstörerischen Eingriffs in die Natur mit all seinen Konsequenzen für die Zukunft der Menschheit ernsthaft zuwenden.“

Die Vorträge beleuchten die völkischen und antidemokratischen Wurzeln des Umwelt- und Naturschutzes und ordnen sie in die aktuellen Debatten der Umwelt- und Klimaschutzdiskurse ein. Sie gehen auf Kontinuitäten und Brüche in der Entwicklung des organisierten Umweltschutzes ein und zeigen am Beispiel der Klimadebatte der „neuen Rechten“ die Verankerung völkischen Denkens bis in die Neuzeit auf.

Referent*innen:
Lukas Nicolaisen, Leitung Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN)
Yannick Passeick, Bildungsreferent Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN)
Uwe Hiksch, Bundesvorstand NaturFreunde Deutschlands

Der Online-Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe Treffpunkt i, bei dem der Bundesvorstand über einzelne Positionen aus den Beschlüssen von Verbandsorganen wie Bundeskongress, Bundesausschuss und Bundesvorstand und zu weiteren NaturFreunde-Themen direkt mit Mitgliedern und Interessierten ins Gespräch kommen möchte. Zunächst stellen ein oder mehrere Referent*innen in einer Videokonferenz eine NaturFreunde-Position oder ein NaturFreunde-Thema vor und stehen dann den Teilnehmer*innen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.

Weitere Informationen und Anmeldung: Online unter www.naturfreunde.de/treffpunkt-i/braune-oekolog_innen

Im Anschluss an die Anmeldung erhalten Teilnehmende die Einwahldaten sowie eine Erläuterung, wie die Teilnahme funktioniert. Die Online-Veranstaltung findet auf der Plattform Zoom statt. Um teilzunehmen könnt Ihr einen Computer, ein Tablet, ein Handy oder das Telefon benutzen.

Alle Mitglieder und Interessierte sind herzlich eingeladen!